In Berlin sind zwei Antifas wegen gemeinschaftlicher, schwerer Körperverletzung angeklagt, wie die taz berichtet. Ihnen wird vorgeworfen, den heute 24-jährigen Nazi Leander Schultze am 18. April 2024 im Flur seines Hauses in der Wichertstraße in Prenzlauer Berg angegriffen zu haben:
„Am 18. April 2024 kam es im Prenzlauer Berg zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Kader der Neonazi-Partei III. Weg Leander Schultze und Antifaschisten. Schultze eskalierte die Situation, zog ein Messer und stach auf zwei Antifaschisten ein – u. a. in Herzgegend und Nähe der Oberschenkelarterie. Aufgrund der Waffen- und Kampfsporterfahrung von Schultze ist von einer Tötungsabsicht auszugehen. Die beiden Antifaschisten mussten notoperiert werden und mehrere Tage im Krankenhaus verbringen.“
Trotzdem ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft ausschließlich gegen die Antifas. Sie unterstellt in ihren voreingenommenen Ermittlungen den Antifas sogar, das Messer mitgebracht zu haben.
Leander Schultze ist ein Pankower Nazikader des „III. Weg“, sein Nebenklageanwalt ist der „III. Weg“-Nazi Matthias Bauerfeind. Der Prozess beginnt am 8. Dezember vor dem Amtsgericht Tiergarten und wird am 15. Dezember fortgesetzt.
Tatsächlich kommt es immer wieder vor, dass Nazis auf Angriffe bewusst und eintrainiert mit unverhältnismäßiger Gewalt reagieren. Ein Beispiel ist der Messerangriff des Freiburger Nazis Robert Hagerman vom Juni 2021. Hagerman hatte exakt einstudiert, wie er eine Notwehrsituation herbeiführt und ausnutzt, so dass er straffrei ausgeht. Damals wurde ein helfend eingreifender Passant durch Hagerman schwer verletzt.