Die beiden linken Gruppen Rassismus tötet! und alea Leipzig organisieren am 25. Oktober 2025 um 14 Uhr eine Demonstration für die Erinnerung an alle Opfer faschistischer Gewalt. Treffpunkt ist die Karl-Liebknecht-Straße, Ecke Schletterstraße unweit der Straßenbahnhaltestelle „Hohe Straße“. Die „Gedenken erkämpfen“-Demonstration findet im Rahmen der Antifa-Wochen vom 11. bis 27. Oktober statt, Anlass ist der 15. Todestag von Kamal K., der am 24. Oktober 2010 in Leipzig von mehreren Neonazis ermordet wurde:
„Während wir in Leipzig von zehn Todesopfern rechter Gewalt und einem weiteren Verdachtsfall ausgehen, erkennt der deutsche Staat nur Kamal K., Achmed B., Nuno L. und Thomas K. als solche an. In Deutschland sind es oftmals die Hinterbliebenen, die um die Anerkennung ihrer ermordeten Angehörigen und gegen das Vergessen kämpfen. Ohne ihre unerbittliche Arbeit – das beharrliche Erinnern, das Sammeln von Beweisen, das öffentliche Sichtbarmachen der Taten – wären viele dieser Morde längst im Dunkeln der Geschichte verschwunden.
Der gesellschaftliche und staatliche Unwille zur Auseinandersetzung und Aufarbeitung zeigt sich auch in der Art, der Opfer zu gedenken. Während die Stadt Leipzig jährlich Kränze zum sogenannten Volkstrauertag niederlegt, fanden die Opfer rechter Gewalt selten Eingang ins städtische Bild. Lange gab es keine Tafeln oder anderweitige Gestaltung von Gedenkorten, um ihrer zu erinnern. Die heute an den Tatorten vorzufindenden Denkmäler entstanden durch Initiative von Betroffenen und Hinterbliebenen, wurden von solidarischen Menschen unterstützt und mussten oft staatlichen Institutionen abgerungen werden.“