Dienstag, 07.10.2025

Der deutsche Spiegel und der österreichische Standard untersuchen in einer fünfteiligen Podcast-Serie „Die Macht der Burschenschaften“. Die Episoden werden wöchentlich veröffentlicht:
Fuchs | Auf der Bude | Arierparagraf | Alter Herr | Höhenflug
Anhand des Lebens des Nationalratspräsidenten Walter Rosenkranz wird der Werdegang eines (österreichischen) „Burschenschafters“ in der „Freiheitlichen Partei Österreichs“ (FPÖ) nachgezeichnet. Rosenkranz ist „Alter Herr“ der Schülerverbindung „Jungmannschaft Kremser Mittelschüler Rugia“ im „Österreichischen Pennäler Ring“ (ÖPR) und der „Wiener akademischen Burschenschaft Libertas“ in der „Deutschen Burschenschaft“ (DB). Rosenkranz ging kürzlich sein langjähriger Büroleiter verlustig.
Beim Blick auf die Geschichte der DB werden die Vorläuferorganisationen der heutigen „Burschenschaften“ während der Zeit des NS thematisiert, die „Kameradschaften“ im „Nationalsozialistischen deutschen Studentenbund“ (NSDStB). Wir haben kürzlich in einem Communiqué für den Dachverband der „Turnerschaften“ und „Landsmannschaften“, den „Coburger Convent“ (CC), den Nachweis erbracht, dass mehr als 96% der heutigen CC-Mitgliedsbünde von NS-Kameradschaften abstammen. Die „Corps“ des „Kösener Senioren-Convents-Verband“ (KSCV) kommen in dem Podcast auch vor, bei denen ist das ähnlich.
Die im Podcast erzählte Neueste Geschichte der „Deutschen Burschenschaft“ ist allerdings lückenhaft. So fehlt insbesondere der gescheiterte Parteigründungsversuch der DB nach Vorbild der FPÖ zur Bundestagswahl 2013 (lange) vor ihrer Unterwanderung der „Alternative für Deutschland“ (AfD). Aber auch dann bleiben noch einige Fragen offen, darunter: Wieso hat denn die DB ihre Partei nicht gegründet? Weshalb hat sich die DB gespalten? Wie wurde der CDA zerschlagen? Woher kamen eigentlich die ganzen Dokumente? Waren da noch mehr? Warum haben die sich damals überhaupt so garstig gestritten?