Montag, 29.09.2025

Die militante US-amerikanische Politaktivistin Assata Shakur ist am 25. September 2025 in Havanna gestorben. Alle Zitate sind aus Assatas Autobiographie (EPUB in English).
“It is our duty to fight for our freedom. It is our duty to win. We must love each other and support each other. We have nothing to lose but our chains.”
Geboren wurde Assata Shakur als JoAnne Deborah Byron am 16. Juli 1947 in New York City. Hier besuchte sie High School und College und studierte Mitte der 1960er Jahre als Schwarze Frau an der Columbia University. Während ihres Studiums wurde sie zur Bürgerrechtsaktivistin, Mitglied der Black Panther Party und nach ihrer Graduierung Mitglied der Black Liberation Army (BLA). Fortan legte sie ihren „Sklavennamen“ ab – nach ihrer Ehe von 1967 bis 1970 hieß sie JoAnne Chesimard – und nannte sich Assata Olugbala Shakur.
„We’re taught at such an early age to be against the communists, yet most of us don’t have the faintest idea what communism is. Only a fool lets somebody else tell him who his enemy is.“
Assata wurde Kommunistin und kämpfte gegen den US-Imperialismus. Zu jener Zeit führten die USA fürchterliche Kriege in Südostasien, später orchestrierten sie rechtsradikale Militärputsche in fast ganz Lateinamerika. Neben den Antikriegsprotesten war der Kampf für gleiche Bürgerrechte für Schwarze und die reale Abschaffung der „Rassentrennung“ das beherrschende Thema der US-Innenpolitik.
„Nobody in the world, nobody in history, has ever gotten their freedom by appealing to the moral sense of the people who were oppressing them.“
Die Black Liberation Army wählte den Weg der Militanz zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele. Der Organisation wird die Beteiligung an 70 Anschlägen vorgeworfen. Darunter 13 erfolgreiche Attentate auf Polizisten, eine Flugzeugentführung zur Geldbeschaffung, Bombenattentate und Raubüberfälle. Assata war als Mitglied der BLA Ziel von COINTELPRO, das geheime „Counter Intelligence Program“ des FBI zur Zersetzung oppositioneller Gruppen.
„Dreams and reality are opposites. Action synthesizes them.“
Assata wurde für nahezu jeden BLA-Anschlag an der Ostküste verantwortlich gemacht, bei dem eine Frau involviert war. Bei einer Schießerei mit Polizisten auf einem Highway in New Jersey im Mai 1973 wurde Assata verwundet und landete in einem Männerknast, wo sie jahrelang unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert war. Es folgten zahlreiche Prozesse, bis sie schließlich 1977 von Weißen zu mindestens 25 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
„What kind of justice is this? Where the poor go to prison and the rich go free. Where witnesses are rented, bought, or bribed. Where people are tried not because of any criminal actions but because of their political beliefs.“
Assata Shakur gelang 1979 mit Hilfe der BLA die Flucht aus dem Knast und anschließend nach Kuba. Seit 2013 stand sie als erste Frau auf der Liste der meistgesuchten Personen des FBI, auf Hinweise zu ihrer Ergreifung wurden zwei Millionen Dollar ausgelobt.
„Havana. Lazy sun against blue-green ocean. A beautiful city of narrow, spider-web streets on one side of town and broad, tree-lined avenues on the other.“
Assata Shakur starb letzte Woche mit 78 Jahren auf Kuba. In Freiheit.
Presse: Democracy Now | Guardian | AP | CNN | New York Times | BBC | Al Jazeera | Afro | Rolling Stone | junge Welt | taz | Spiegel