Montag, 15.09.2025

Am 13. September marschierten zwischen 110.000 und 150.000 RassistInnen in einem Meer aus Union Jacks und England-Fahnen durch London – weit mehr als erwartet. Der „Unite the Kingdom“-Marsch richtete sich gegen Immigration, insbesondere gegen die Menschen, die mit „small boats“ über Ärmelkanal nach England kommen. Fünftausend AntifaschistInnen stellten sich den Nazis entgegen.
Die Ermordung des rechtsradikalen Influencers Charlie Kirk am 10. September in Orem, Utah, hatte in London einen stark mobilisierenden Effekt. Aufgerufen hatte Großbritanniens notorischster Nazi Stephen Yaxley-Lennon alias „Tommy Robinson“. Auf X hat der Gründer der militanten „English Defence League“ mehr als eine Million Follower. Robinsons Twitter-Account war 2018 gesperrt und erst nach Musks Übernahme 2022 reaktiviert worden. Musk schaltete sich per Video zur Demonstration in London zu und forderte offen einen Regime-Change in UK.
Musk sprach vom „woke mind virus“ und sagte: „Ich appelliere an den gesunden Menschenverstand der Briten, sich genau umzuschauen und zu sagen: ‚Wenn das so weitergeht, in welcher Welt werden Sie dann leben?‘“ Unverholen rief Musk die Menge zu Gewalt auf, was zu 26 verletzten Polizisten führte, drei davon schwer: „Ob Sie sich für Gewalt entscheiden oder nicht, die Gewalt wird Sie treffen. Entweder Sie wehren sich oder Sie sterben, das ist die Wahrheit, denke ich.“
Bisher war Robinson selbst Nigel Farage’s rechtsradikaler „Reform UK“ zu radikal, obwohl sich die Positionen der Nazis in Bezug auf Migration kaum unterscheiden. Derzeit führen in Wahlumfragen „Reform UK“ in Großbritannien, der „Rassemblement National“ in Frankreich und die AfD in Deutschland.
Presse: BBC | Guardian | Tagesschau | FAZ