Dienstag, 26.08.2025

Die Hamburger Morgenpost berichtete am 23. August über eine Anzeige der Hamburger AfD in den „Burschenschaftlichen Blättern“ (BBl), der Verbandszeitschrift der „Deutschen Burschenschaft“ (DB). Alles kein Zufall: Seit dem „Burschentag“ 2024 ist Kevin Dorow von der „Hamburger Burschenschaft Germania“ deren „Schriftleiter“, da ist die AfD nicht weit. Dorow setzte sich in einer Kampfabstimmung mit 56 zu 23 Stimmen gegen den ehemaligen V-Mann und ehemaligen „Schriftleiter“ Norbert Weidner von den „Raczeks Bonn“ durch.
Die MoPo reagierte auf eine Pressemitteilung des Hamburger Bündnis gegen Rechts vom Vortag, in dem die AfD-Suche nach einem „Referent für Social Media (gleich welchen Geschlechts)“ in der BBl-Ausgabe skandalisiert wird. In der gleichen Ausgabe sucht die Hamburger AfD-Fraktion sogar einen „Stellvertretenden Pressesprecher“, also ein Gesicht nach außen.
Völlig freiwillg und unentgeltlich erhalten die BBl und andere korporierte Medien Beiträge aus Freiburg in Wort und mit Gesicht: Der Psychologie-Doktorand Wilhelm Gros hilft eifrig bei der Verklärung der Korporationsgeschichte. Gros ist Mitarbeiter des „Uniseums“, des offiziellen Museums der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und liefert den Korporierten Geschichten und Fotos für ihre Verbandszeitschriften.
Die Folgen des korporierten Treibens – Kolonialismus und Freikorps, zwei Weltkriege und der Holocaust – bleiben bei Gros unerwähnt. Beim „Gästeführer des Uniseums“ sind alle Gäste willkommen: Vom frommen Katholiken bis zu zum strammen Nazi.
Der „Kartellverband“ (KV) bewarb im Winter 2024 die Führungen von Gros. Ebenso der „Cartellverband“ (CV), der in seiner Verbandszeitschrift „Academia“ 5/2024 ein ausführliches Interview mit Gros abdruckte. Für die „Burschenschaftlichen Blätter“ 03/2024, der DB-Verbandszeitschrift, griff Wilhelm Gros gleich selbst zur Feder und verbreitete „Karzerheldenanekdoten“.