Samstag, 09.08.2025

Der britische Nazihetzer Stephen Yaxley-Lennon, besser bekannt als „Tommy Robinson“, wurde am 4. August am Flughafen seines Geburts- und Wohnortes Luton nördlich von London festgenommen. Er kehrte von einer Reise ins spanische Teneriffa und ins portugiesischen Faro zurück. Grund der Festnahme ist ein Video vom 28. Juli am Londoner St. Pancras U-Bahnhof. Auf dem Video ist Tommy Robinson neben einer regungslos am Boden liegenden Person zu sehen. Mittlerweile wurde Robinson auf Kaution entlassen, er spricht von Notwehr.
Tommy Robinson hat aber noch deutlich mehr Probleme mit dem Crown Prosecution Service (CPS). Die Staatsanwaltschaft in Großbritannien ist anders als in Deutschland eine unabhängige Behörde. Eine CPS-Pressemitteilung vom 21. Mai 2025 verweist auf eine Anklage Yaxley-Lennons wegen Bedrohung zweier Personen. Außerdem steht Robinson am 13. und 14. Oktober vor Gericht, weil er sich weigerte, der Polizei das Passwort seines Handys zu nennen, wozu es eine eigene CPS-Pressemitteilung vom 25. Oktober 2024 gibt.
In der Zeit von 2005 bis 2019 saß Robinson viermal im Knast. Zuletzt entschied der Londoner High Court of Justice im Mai 2025, dass er nur 14 statt 18 Monate in Einzelhaft wegen Missachtung eines Verleumdungsverbots einer minderjährigen Geflüchteten verbüßen muss. Seine Inhaftierung 2024 löste Naziproteste und antifaschistische Massenproteste aus. Robinson gerierte sich nach seiner Haftentlassung in rechtsradikalen US-Medien als Zensuropfer. Für den 13. September ruft Robinson zu einem „Free Speech Festival“ in London auf.
Presse: BBC | Guardian | Telegraph | Spiegel