Montag, 21.07.2025

Der langjährige NPD-Vorsitzende Udo Voigt ist endlich tot. Voigt war von 1996 bis 2011 Vorsitzender der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ und von 2019 bis zu seinem Tod am 17. Juli 2025 ihr stellvertretender Vorsitzender. Die NPD war im wesentlichen die Nachfolgepartei der „Deutschen Reichspartei“, die von Nationalsozialisten gegründet wurde und gegen die es bereits 1953 Verbotspläne gab. Unter Druck hat sich die NPD 2023 in „Die Heimat“ umbenannt.
Voigt trat 1968 der NPD bei und arbeitete sich langsam in der Parteihierarchie hoch. Der Bundeswehr-Hauptmann Voigt musste die Bundeswehr 1984 nach einer Intervention des MAD aufgrund seine Parteiarbeit verlassen. Er wurde 1992 zum bayerischen NPD-Landesvorsitzenden gewählt und nutzte die Haft des damaligen NPD-Bundesvorsitzenden Günter Deckert aufgrund einer Verurteilung wegen Volksverhetzung, um sich 1996 zum Bundesvorsitzenden wählen zu lassen. Voigt wurde 2005 selbst wegen Volksverhetzung verurteilt und Deckert 2006 aus der NPD ausgeschlossen.
Nach dem gescheiterten ersten NPD-Verbotsverfahren von 2001 bis 2003 aufgrund der steuernden Unterwanderung der Nazipartei durch den „Verfassungsschutz“, gewannen die „Freien Kameradschaften“ in der ersten Hälfte der 2000er-Jahre zunehmend an Bedeutung innerhalb der Naziszene. Udo Voigt forcierte daraufhin eine Öffnung der NPD für militanten Vorfeldorganisationen, so dass der damals bekannteste „Kameradschaftsführer“ Thorsten Heise 2004 in die NPD aufgenommen wurde. Drei Jahre später trat der völkische Nazianwalt und „Heisenhof“-Besitzer Jürgen Rieger der Nazipartei bei und 2009 spielte Michael Regener 2009 auf dem NPD-Festival in Gera vor 4.000 Neonazis.
Danach ging es allerdings steil bergab mit der NPD, was hauptsächlich an der 2013 gegründeten „Alternative für Deutschland“ (AfD) lag. Kurz nachdem 2013 das zweite NPD-Verbotsverfahren begann, wurde Udo Voigt 2014 ins Europaparlament gewählt, dem er bis 2019 angehörte. Auch das zweite Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht scheiterte. Der Grund war dieses Mal allerdings, dass die Nazipartei für ein Verbot zu unbedeutend geworden war.