Samstag, 19.07.2025

Kurz vor Mitternacht am Abend des 24. Mai wurde in Cottbus das linke Hausprojekt Zelle 79 in der Parzellenstraße 79 von Nazis angegriffen. Fünf vermummte Nazis mit Leuchtfackeln zündeten Böller, riefen Naziparolen und beschädigten die Eingangstür des Hauses. Die Nazis schafften es nicht, ins Hausprojekt einzudringen, wie RBB schreibt:
„Bewohner des Hausprojekts schilderten in der Mitteilung, die Täter hätten Sturmhauben getragen und unter anderem ,Adolf Hitler Hooligans‘ gerufen. Außerdem hätten sie versucht, die Haustür aufzubrechen, und dafür ,ein Zaunelement aus Metall als Rammbock‘ genutzt. Ein Sprecher der Polizei sagte, die Angreifer sollen auch Teile einer Baustelle genutzt haben, um die Tür des Gebäudes zu beschädigen. [...]
Laut Mitteilung der ,Zelle 79‘ wurden fünf pyrotechnische Fackeln in den Hinterhof und auf das Gebäude geworfen. Auch ein benachbartes Grundstück sei durch eine Fackel getroffen worden. Einer der Brandsätze habe einen lokalen Brand im Hinterhof ausgelöst, den Hausbewohner löschten. Die Polizei sei etwa 20 Minuten nach dem Angriff eingetroffen.“

Die Nazis konnten unerkannt fliehen. Das Mietshäuser Syndikatsprojekt in der brandenburgischen Niederlausitz, das aus der Cottbuser Hausbesetzerszene der 90er-Jahre entstanden ist, wurde in der Vergangenheit schon mehrfach zum Ziel von Naziangriffen. So wurden im März Pflastersteine durch Fenster der Zelle 79 geworfen.
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